Die Wiedergeburt von Omega
Chapter 811: Die Ankunft der Verlassenen (Kap.812)

Chapter 811: Die Ankunft der Verlassenen (Kap.812)

Die ruhige Gelassenheit von Aloria wurde durch ein heftiges Beben erschüttert. Die Bäume zitterten und beugten sich, der Boden bebte und die Vögel ergriffen die Flucht. f|ree(w)ebn\o.vel.com

Blendende Lichter blitzten wahllos auf. Portale, Hunderte von ihnen, öffneten sich wahllos.

Aber es gab Tausende von Fae in Aloria. Wie viel Zeit würden sie haben?

Dann kam das Geräusch. Ein langes, tiefes Stöhnen hallte wider, wie ein uralter Schrei aus dem Bauch der Erde. Neveah hörte es so sicher, wie sie es sah, die bereits rissige Erde riss noch weiter auf, die Erde sackte ein und versank in den Abgrund, wo immer der Riss sie berührte.

Eine Welle aus Staub und Schutt stieg viele Meter in die Luft. Es war, als würde man den Einbruch noch einmal erleben. Nur war er diesmal doppelt so stark.

Der Riss breitete sich immer noch schnell aus. Er spaltete unbarmherzig Felsen und Wurzeln und bahnte sich einen Weg direkt nach Aloria. Mit der Kraft würde er innerhalb weniger Augenblicke die innere Barriere erreichen, und wenn er das tat, würde nichts mehr halten. Sie würde die Barriere ohne Schwierigkeiten durchbrechen.

Irgendwo da unten hörte sie Keilas Schrei. Er war hohl, zitternd ... bittersüß.

Denn sie wusste es,

Sie alle wussten es.

Aloria. Die Hochburg des Fae Vermächtnisses, war dabei zu fallen. Nicht durch die Hand von Drachen, nicht durch einen Ansturm von Flammen.

Nein. Es würde mit einem langsamen, schmerzhaften Zerbröckeln fallen. Verschlungen von einem Abgrund, der sich nicht darum scherte, was verloren war.

Jeden Moment würden sie zusehen, wie Aloria ausgelöscht würde... verschwinden, als hätte es nie existiert.

Beoruhs Absicht war kristallklar. Die Festung... jeder Teil von ihr würde in Ruinen verwandelt werden, verheerender als die dunklen Länder.

Und es würde mit Aloria beginnen.

Bis alles weg war... bis nichts mehr übrig war.

Unten säumten Lord Fintan, Lord João und Dutzende von Fae-Zauberern, Ratsherren und Geisterbestien die innere Barriere. Sie waren die Besten der Fae. Sie wirkten mächtige Zaubersprüche, der letzte Schutz, den sich Aloria leisten konnte.

Sie besaßen keine Lichthalle. Sie besaßen weder ein Vierpass noch Tausende von kanalisierenden Edelsteinen, um ihre Magie zu verstärken. Sie hatten nur rohe Naturmagie und den verzweifelten Willen, den Wald zu schützen.

Wenn sie fielen, würde auch Aloria fallen.

Wenn sie es zuließen, dass Aloria fällt. würden Hunderte von Fae mit ihnen untergehen. Und wenn die Dunkelheit auch nur einen Sieg davontrug, würde alles andere bald folgen.

Jian stürzte nach unten. Neveah wusste, was sie zu tun hatte.

"Seid sicher, Geliebte." Er flog über die innere Barriere hinweg.

Neveah sprang ab. Sie wartete nicht auf eine Anweisung oder Erlaubnis. Es kam keine. Der Abgrund würde den Wald jeden Moment einnehmen.

Sie landete hart in der Nähe der inneren Barriere, die Knie knirschten gegen den Stein. Lord Fintan drehte sich erschrocken um.

Lord Joãos Bann schwankte.

"Arkan ist die Quelle, in der alle Magie zusammenläuft." sagte sie und stellte sich ein paar Schritte vor die beiden. "Aloria beherbergt sie seit Jahrhunderten, an die wir uns nicht erinnern können. Es wäre eine Schande für die Drachendynastie ... wenn sie heute fällt."

Der Riss bahnte sich immer noch seinen Weg zu ihnen. Der Boden unter ihren Füßen begann sich zu wölben.

Neveah hob ihre Hände. Sie zapfte Demevirld nicht an, wie sie es sonst tat. Stattdessen streckte sie die Hände aus. Sie schöpfte aus allem, was jenseits war, wie Demevirld es sie gelehrt hatte.

**Optimierte Übersetzung ins Deutsche:**

Die Arkane wogten in Antwort.

Es war weder sanft noch höflich. Es wogte wie ein Damm, der endlich gebrochen war. Ihre Glieder zitterten unter der Wucht, ihr Brustkorb spannte sich an, als wolle etwas ihn von innen heraus aufspalten. Doch sie wehrte sich nicht. Sie ließ es zu. Alles davon.

Die Fae verstummten um sie herum.

Dann wandten sich ihre Blicke, einer nach dem anderen, dem Riss zu. Nicht voller Verwirrung, sondern mit Verständnis und Entschlossenheit.

Sie war keine Fae von Geblüt, doch sie gebot über die Arkane – und sie war die Einzige, die der Wald hörte.

„Schickt es in sie!“ rief João und wirkte seinen Zauber so, dass die Magie sich in Neveah ergoss.

Die anderen folgten. Hunderte Hände hoben sich, Hunderte Zauber wurden gesprochen. Magie, roh und ungezähmt, aber unermesslich stark, strömte in ihre Adern und hinterließ eine brennende Spur.

Neveah zischte. Es war unerträglich. Es war Chaos. Stimmen schrien in ihrem Kopf, Sprachen legten sich wie Schichten übereinander. Der Boden war ein verschwommener Fleck. Ihre Augen tränten und glühten. Ihre Eckzähne verlängerten sich, und am Hals spross Fell.

Die Spitzen ihrer goldenen Haarsträhnen färbten sich mitternachtsblau, scharf und dunkel an den Enden. Ihre Füße sanken einen Zentimeter tief in den Stein, und sie presste den Kiefer zusammen, bis ihre Zähne schmerzten – bis die scharfen Kanten ihrer eigenen Eckzähne ihr Blut zogen.

Doch sie hielt stand.

Sie hielt sich mit allem fest, was sie hatte.

Der Riss drängte sich vor.

Neveah hob beide Handflächen, rief ein Wort in einer Sprache, die sie nie zu lernen geglaubt hatte, und traf ihn.

Eine Schockwelle der Magie explodierte aus ihrem Körper. Fintan taumelte. Die vorderste Reihe der Fae hinter ihr wurde von der schieren Kraft von den Füßen gerissen. Die Erde unter ihren Füßen gefror – nicht vor Kälte, sondern durch den Druck, den sie ausübte. Reiner, unerbittlicher Druck.

Der Riss bebte. Er spaltete einen letzten Baum...

Und dann hielt er inne.

Zum ersten Mal seit Minuten kehrte Stille über Aloria ein.

Neveah sank auf ein Knie. Ihr Atem war heftig und stoßweise. Die Arkane kreisten noch immer in ihr, wild und lebendig, doch sie war nicht mehr außer Kontrolle. Sie hatte sie im Griff.

Nur knapp... aber sie hatte sie.

Sie hob den Kopf.

Viele der Fae standen noch, immerfort damit beschäftigt, ihre Zauber zu wirken, um die umherfliegenden Steinsplitter und Trümmer aufzuhalten – aber ihre Augen waren jetzt auf sie gerichtet.

Mit etwas, das Neveah nur als Respekt deuten konnte. Doch sie brauchte keinen Respekt. Sie brauchte nichts von den Fae. Wirklich nichts.

Fintan trat zuerst vor und legte eine Hand auf seine Brust, um sich förmlich zu verneigen. Die anderen Fae folgten seinem Beispiel.

Neveah sprach kein Wort. Ihre Arme zitterten, ihr Herz raste, Blut rann von ihren Lippen hinab.

Die Stille währte nicht lange. Ein entferntes Rauschen von Wasser durchbrach sie. Aloria mochte vor dem Absturz in den Abgrund gerettet worden sein, doch sicher war es noch lange nicht.

Jetzt würde die wahre Schlacht beginnen. Nicht gegen die Erde – sondern gegen die Bestien, die aus ihr aufsteigen würden.

Das Schwarze Meer hatte sich nach Asvar ergossen. Und mit ihm kamen die Verlassenen.

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