Die Wiedergeburt von Omega
Chapter 274: Eine seltsame Vision (Kap.274)

Chapter 274: Eine seltsame Vision (Kap.274)

~Nord Clan Siedlung, Wald Tajmaé~

"Was ist das hier für ein Ort?" Dante schaute sich fragend in der dunklen Halle um, in der er sich befand.

Die Halle erstreckte sich soweit das Auge reichte, und der Boden, auf dem er stand, schien aus dem gleichen Material wie die Wände zu sein.

Es handelte sich um ein seltsames, dunkles Material, das so glatt wie Marmor aussah, aber schon die kleinste Bewegung löste Wellen auf der Oberfläche aus, als stünde Dante auf Wasser.

"Ich habe keine Zeit für so etwas." Dante murmelte genervt und machte einen vorsichtigen Schritt nach vorne, legte eine Hand auf die Wand, um sie zu fühlen.

Dante zog seine Hand zurück, als Wellen sich von der Stelle, an der seine Hand die Wand berührt hatte, ausbreiteten.

Dante warf einen Blick auf die Handschellen, die ihm angelegt waren und ein leises Knurren entrang sich seiner Kehle.

Es blieb nicht viel Zeit, bis die Hohe Jungfrau wieder zu Bewusstsein kam, diese Zeit wäre besser investiert gewesen, um einen Weg zurück zu Estelle zu finden.

Aber stattdessen befand Dante sich hier, in dieser seltsamen Halle, in die er durch die Vision der Hohen Jungfrau gebracht worden war.

"Vision... die Hohe Jungfrau hatte eine Vision, als ich sie berührt habe." erinnerte Dante sich und schaute sich noch einmal in dieser seltsamen Umgebung um, in ihm keimte ein Verdacht.

"Könnte es sein... dass ich gerade auch eine Vision durchlebe?" Dante murmelte zu sich selbst und kam zu dem Schluss, dass das die beste Erklärung für seine Situation war.

Aber es blieb die Frage, was genau für eine Art von Vision das war und wie er aus dieser herauskommen konnte.

"Wie viele Tage habe ich Elles Mission nun schon aufgehalten? Wenn ich schon in einer Vision bin, sollte ich zumindest etwas Nützliches sehen."

"Die gegenwärtige Situation in Keep Skies, oder zumindest was aus Fort Blazed geworden ist. Was hat es mit dieser endlosen Halle auf sich? Das ist einfach nur Pech." Dante schimpfte genervt und bewegte sich langsam den Gang entlang, in der Hoffnung, einen Ausweg zu finden.

Dante lief immer weiter, zumindest schien es ihm so, aber er konnte es nicht genau sagen, denn egal wie weit er ging, sah überall genau gleich aus.

Frustration kochte in Dante hoch, als er sich in der Halle umsah und seine Stirn in ein tiefes Stirnrunzeln legte.

Dante versuchte seine Drachenseite zu finden, aber wie schon zuvor schien zwischen ihnen eine zu große Distanz zu bestehen, die Dante einfach nicht überwinden konnte.

"Sogar in dieser Vision kann ich mich nicht verwandeln." Dante murmelte mit einem Seufzer zu sich selbst, während er seinen ziellosen Marsch fortsetzte.

"Vielleicht komme ich ans Ende, wenn ich lange genug gehe. Oder wenn nicht, wird es zumindest der Hohen Jungfrau genug Zeit geben, um wieder zu sich zu kommen, damit ich auch hier rausgelassen werden kann."

"Gleichzeitig werde ich nicht meinen Verstand verlieren, wenn ich nur an einem Ort bleibe." beschloss Dante.

Gerade als Dante seinen Weg fortsetzte, hielt er erneut inne, als er eine Präsenz wahrnahm, die sich von irgendwo aus dem Flur näherte.

Zuerst spürte Dante nur eine Präsenz und kurz darauf hörte er leises Schuhgetrappel.

So leise, dass Dante wusste, dass es sich um einen erfahreneren Kämpfer handeln musste, um eine solche lautlose Bewegung zu beherrschen.

Das bedeutete auch, dass die Person, die sich näherte, sicherlich gefährlich war, und Dante schaute sich nicht einmal um, er wusste bereits, dass es nirgendwo ein Versteck gab.

Dante sah auf seine Handschellen, sie ließen nicht viel Bewegungsspielraum zu, ein Kampf würde also nicht zu seinen Gunsten ausgehen.

Dante konnte nur hoffen, dass das Sterben in einer Vision bedeuten würde, dass er wieder zur Gegenwart aufwachen würde, und wenn es noch eine Hoffnung gab, hoffte Dante, dass er so weit wie möglich von den nymphomanischen Nymphen entfernt aufwachen würde.

Bevor Dante weiter nachdenken konnte, hörte er ein leises Murren.

"Hört dieser Tunnel denn nie auf? Ich bin jetzt sicher schon seit Stunden hier unten." Sagte eine helle Frauenstimme, als eine Silhouette ins Blickfeld trat.

Genau in dem Moment, als sie diese Worte sagte, veränderte sich Dantes Umgebung von einer Halle mit pechschwarzen Wänden zu einem ebenso dunklen und feuchten Tunnel.

Dante starrte auf die neue Gestalt, und blinzelte erstaunt, als er feststellte, dass es sich um eine junge Frau handelte, die ein paar Sommer vor ihrem zwanzigsten Lebensjahr zu sein schien.

Die Frau trug einen Reiteranzug mit einem pechschwarzen Umhang darüber, als ob sie ihren Anzug verstecken wolle, und Dante konnte nicht genau erkennen, welche Farbe sie trug.

Unter dem weiten Kapuzenrand des Umhangs, erhaschte Dante einen Blick auf goldene Haarsträhnen, gerade als die junge Frau direkt an ihm vorbeiging, als hätte sie ihn gar nicht gesehen.

Dante blinzelte erstaunt, schaute auf sich selbst herunter und fragte sich, ob er so klein war, dass er so leicht übersehen werden konnte, obwohl er direkt in ihrem Blickfeld stand.

"Sie kann mich nicht sehen, ich bin hier nur eine dritte Partei." stellte Dante fest, als er sich umdrehte und der seltsamen Reiterin mit dem schwarzen Umhang folgte.

Sie bewegte sich schnell und heimlich, ihre Schritte waren schnell und es war für Dante eine Herausforderung, mit ihr Schritt zu halten, da die Handschellen ihm ein Bein stellten.

Dennoch hielt Dante so dicht wie nur möglich auf sie zu. Wer auch immer diese Frau war, sie war die erste Person, die Dante seit er sich an diesem seltsamen Ort befand gesehen hatte.

Dante war sich völlig sicher, dass er ihr folgen sollte, es bestand nicht der kleinste Zweifel daran, dass diese Vision, was auch immer sie war, sich um sie drehte.

Es war eigenartig, dass Dante sich so sicher fühlte, doch es war etwas, das er schlichtweg wusste;

Wenn nichts anderes, würde diese Frau ihm einen Ausweg zeigen, aber zuerst musste Dante sicherstellen, dass er sie nicht aus den Augen verlor.

Mit diesem Gedanken im Kopf, beschleunigte Dante seine Schritte und lief so schnell wie es die Handschellen zuließen weiter, immer den Blick auf den raschelnden Pfad des pechschwarzen Umhangs gerichtet.

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